zwischen angepasstem und aussätzigem leben

The Indelicates are Waiting for Pete Doherty to die (01), weil “I haven't cried since Kurt Cobain” - was Besseres haben sie anfangs wohl nicht zu tun. Vom Juno-Soundtrack (bzw kenn ich's von dort) kommt Loose Lips (02) von Kimya Dawson, sehr nett (“we won't stop until somebody calls the cops, and even than we start again and just pretend that nothing ever happened”). In die Kleptomanin (03) covern Fatima Spar and the Freedom Fries ein uraltes Lied von Friedrich Holländer. The Streets sind auch wieder da, und der arme Mike muss sich entscheiden zwischen Heaven for the Weather (04) und “hell for the company”. Roots Manuva ist noch nachdenklicher in 2 Much 2 Soon (05). Gar nicht nachdenklich, sondern Angry (06) sind The Bug ft Tippa Irie, und zwar über alles von suicide bombers bis zur schwindenden Ozonschicht. Nicht sehr gut gelaunt ist auch Tricky in Coalition (07) (“You can make more money, more money but still here you are”). Grossartig gut gelaunt sind andererseits Dan le Sac vs. Scroobius Pip, die uns ein paar nette Gebote auflisten: Thou shalt Always Kill (08) – beste Platte & beste Texte dieses Jahres! Uhm, ebenfalls beste Platte & beste Texte hat aber auch Gustav. In Soldat_in oder Veteran (09) spendet sie auch das mixtape-titelgebende Zitat. Cherry Sunkist meint dass Liebe auch nur ein Cake (10) ist, von dem einem ganz schön schlecht werden kann. Da die schwarzen Löcher im LHC noch keinen Weltuntergang ausgelöst haben (u.a. weil er noch nicht eingeschalten wurde..), können wir Alpinekat lauschen, die im Large Hadron Rap (11) erklärt, was das Ding eigentlich macht. Nicht ganz so schnell wie die Protonen sind Binder & Kriegelstein unterwegs, weil ich so mein Fahrrad lieb (12), dafür aber "schadstoffarm und feinstaubfrei". Noch gemütlicher geht's weiter mit Nightmares on Wax und Moretime (13). Die Bassline des Jahres kommt von The Dynamics (bzw von den White Stripes, von denen Seven Nation Army (14) ja eigentlich ist). Noch eine Coverversion: Mark Ronson feat. Lily Allen mit Oh my God (15), im Orginal von den Kaiser Chiefs. Das coolste Vinyl des Jahres (transparent mit goldenem Glitter drin, Bling!) kommt von Santogold feat. Spank Rock und das Zeugs drauf, zB Shove it (16), ist auch grossartig. Nochmal Tricky mit dem furchtbar ohrwurmigen Cross to bear (17), das schon sehr neutestamentarisch daherkommt. The Rip (18) von Portishead hat wie meistens unverständlich-mystische Texte, aber wer kann schon was gegen "wild, white horses" haben? Zum Schluss empfiehlt uns Michael Franti & Spearhead noch, into the Sun (19) zu gehen. Ach ja, einen Bonus-Track gibts auch noch: Kimya Dawson Alphabutt (20), mit den gloriosen Schlussworten: "and 'z' is for farts that smell like the zoo".

Cover: Samo beim Feuerspucken

Aufgenommen am Küchentisch